Die erste Woche, bis zu den Los Roques, begleiteten uns dabei noch Tine und Manne, um anschließend dort eine Woche in einer Posada zu verbringen.
Der Beginn des Törns war mühsam: verschiedene Ankunftstage, notwendige Behördenwege, der Kompressor für den Kühli, der ausgerechnet am Wochenende den Geist aufgab und schnell gewechselt werden musste, unsere noch sehr präsenten Eindrücke der vergangenen beiden Törns...
Wie auch immer, am Mittwoch waren wir dann doch in Tortuga, nach ziemlich windlosen 50 sm, leider. Nach Herradura weiter ging es dann schon besser, zudem bissen die ersten Fische, eine Makrele und ein Barrakuda.
Überhaupt ging es von nun an wind- und fischmäßig nur noch bergauf. Windmäßig war´s bis Curacao manchmal eher zu viel als zu wenig, aber zum Glück ging es immer nach Westen, also in die "richtige" Richtung.
Fischmäßiger Höhepunkt war, kurz vor den Los Roques, ein 2 m langer Sailfish (fast ein Blue Marlin). Wir konnten es kaum glauben, als er tatsächlich im Cockpit lag und stimmten ein in ein dreifaches HIK HIK Hurra.
Eine Woche Los Roques, eine Woche Las Aves, an allen Ankerplätzen fast immer alleine, eine großartige, noch intakte Unterwasserwelt, Fischer mit Langusten und immer irgendwelchen Bitten und G´schichtln. Bei kaum einem anderen Törn haben wir in so kurzer Zeit so viele Langusten gegessen...
Irgendwann hatte die Einsamkeit ein Ende und wir kehrten in die Zivilisation zurück, nach Bonaire; sauber, adrett, organisiert - im positiven Sinne. Am Liegeplatz vor der Hauptstadt Kralendijk steckst Du den Kopf unter Wasser und bist Aug in Aug mit Papageienfisch, Muräne und Barrakuda.
Wie ein paar Tage später auch in Curacao, mieteten wir uns ein Auto, und kannten bald die gesamte Insel. Mein persönlicher Höhepunkt war Sherman Gibbs, ein begnadeter Sammler und Eigendarsteller.
Curacao im Allgemeinen und Willemstad im Besonderen ist schon fast wieder Grosstadt, eine multikulturelle Insel, wir sollten sie in den folgenden Wochen auch vom Wasser her noch gut kennen lernen.
Und noch ganz kurz ein Bravo: Petra, offensichtlich war nicht nur das Bierdosendrücken erfolgreich, das Du neben den täglichen Toskana- und anderen Broten zur Perfektion brachtest, auch Deine Skripten hast Du nicht umsonst mitgebracht: gratuliere zur bestandenen Prüfung!
Dieter Caraballeda, am 26. März 2006